Für den Beruf und für das Leben lernen

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Zeige deinen Freunden, dass dir das gefällt und teile diesen Beitrag.

Submit to Facebook

Siemens Mobility Graz produziert jährlich rund 3.000 hochwertige Fahrwerke für Schienenfahrzeuge aller Art und exportiert weltweit. Rund 950 MitarbeiterInnen sind am Standort beschäftigt, darunter derzeit 52 Lehrlinge.

Gerhard Czelecz ist seit 30 Jahren Leiter der mehrfach ausgezeichneten Lehrwerkstätte und hat in dieser Zeit alle Höhen und Tiefen erlebt. Seine Bilanz? „Für mich ist es der schönste Job, mit jungen Leuten zu arbeiten. Ich bilde ja nicht nur für den Beruf, sondern den ganzen Menschen aus – da geht es auch um die Familie, das Umfeld, die Gesellschaft.“ Zurzeit absolvieren in der Lehrwerkstätte 52 Lehrlinge ihre Ausbildung, 12 davon sind Mädchen. Seit 2005 wird bei Siemens ganz bewusst auch auf weibliche Lehrlinge gesetzt und auf Gendergerechtigkeit Wert gelegt. Die jungen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden unter anderem mit Auslandsaufenthalten zur Weiterbildung und Höherqualifizierung motiviert 

Gesundheit und Wohlbefinden im Arbeitsbereich aber auch Eigenverantwortung und Prävention haben einen hohen Stellenwert, davon zeugt das Pilotprojekt „Young Professionals" mit eigenem Sportprogramm, das mit dem Staatspreis für betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet wurde. Das umfassende, fundierte Ausbildungsangebot macht sich bezahlt und schlägt sich in den Erfolgen nieder: 80 bis 90% der Lehrlinge können ausgezeichnete Schul- und Lehrabschlussergebnisse vorweisen. Und sie haben hervorragende Berufsaussichten. „Bevor ich einen jungen Menschen zwinge, die Matura zu machen, ist doch eine Lehre um vieles besser. Leider sind offenbar noch immer viele Eltern der Meinung: Besser ein drittklassiger Maturant als ein erstklassiger Facharbeiter. Dabei hat ein Lehrling schon vier Jahre Geld verdient und für die Pension eingezahlt, bis ein Schüler die Matura macht. Und auch das Gehalt eines Facharbeiters unterscheidet sich nicht wesentlich von dem eines Ingenieurs", bricht Ausbildungsleiter Gerhard Czelecz die Lanze für die Lehre. Die Zusammenarbeit mit Schulen - wie zum Beispiel der PTS Gratkorn – und Weiterbildungszentren funktioniert sehr gut, Termine für Exkursionen und Schnuppertage können jederzeit vereinbart werden, denn „keine Aufnahme ohne Schnuppern!"

Kontakt: Gerhard Czelecz (Leiter der Lehrwerkstätte)
Tel. (+43) 051707 / 60 288 | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Aufwertung der Lehre

Investitionen in die Lehrlingsausbildung sind wichtige Investitionen in unsere Jugend und damit in die Zukunft. Eine gesicherte, qualifizierte Facharbeiterausbildung stärkt besonders auch ländliche Regionen und ist zudem ein wesentlicher Beitrag für mehr Lebensqualität, denn junge Menschen können vielfach ihre Ausbildung vor Ort absolvieren und müssen auch nach Abschluss der Lehre nicht auspendeln.

Der hohe Stellenwert der Lehre und der Chancen, die diese Berufsausbildung jungen Menschen eröffnet, war Thema am "Tag der Lehre". SPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass „die Aufwertung der Lehre entsprechend dem Regierungsprogramm zügig umzusetzen ist“.

Ergänzend dazu spricht sie sich für einen Lehrlingsfonds aus, der einen Lastenausgleich bringen soll zwischen Betrieben, die Lehrlinge ausbilden, und jenen Firmen, die diese verantwortungsvolle Aufgabe nicht übernehmen. Gemeinsam mit Grossmann betont auch SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch, wie wichtig die Lehre im österreichischen Berufsbildungssystem ist und dass die Kompetenz der heimischen FacharbeiterInnen herausragend sei – umso wichtiger sei es, alles zu tun, um die Qualität der Lehre weiter zu stärken, den Lehrberuf aufzuwerten und Betriebe, die diese Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen, zu unterstützen. Er verweist darauf, dass es in der Bauwirtschaft bereits einen Lehrlingsfonds gibt. Der Fonds wird aus einer Ausbildungsumlage dotiert, die von allen Betrieben der Branche eingehoben wird. Mit diesen Mitteln werden dann die Betriebe gefördert, die Lehrlinge ausbilden. Für Muchitsch wäre es ein wichtiger Schritt, dieses Modell mit dem Ausbildungsfonds auf alle Lehrbetriebe und Branchen auszuweiten.

Karriere durch Lehre

Die Lipizzanerheimat ist auch Technologieregion und zukunftsorientierter Ausbildungsstandort. Das Hirnschmalz und die handwerklichen Fertigkeiten der Fachkräfte werden durch verschiedenste Hightech-Produkte von hier in die Welt exportiert.

Damit dies so bleibt, arbeiten zehn Unternehmen im Ausbildungsverbund „ABV Metall“ im Bezirk Voitsberg seit 2006 in vielfältiger Weise zusammen. Das aktuelle Leader-Projekt des Regionalentwicklungsvereins Voitsberg, das mit Bundes-, Landes- und EU Mitteln gefördert und über das Regionalressort des Landes Steiermark abgewickelt wird, unterstützt das Vorhaben, die Lipizzanerheimat als Technologieregion zu positionieren. Im Zentrum der Firmenkooperation steht eine zukunftsorientierte und qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung, die über das normale Maß weit hinausgeht. Begleitend zur Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule absolvieren die Jugendlichen zusätzlich 22 Wochen in den ABV Lehrwerkstätten HOLZHER und Binder Lernwerk, begleitet vom Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) Steiermark. 

Mädchen und Burschen in Elektro- und Metallberufen erweitern mit diesen Zusatzqualifizierungen ihre Kompetenzen im praktischen, theoretischen und persönlichkeits- und allgemeinbildenden Bereich. Darüber hinaus gibt es Unterstützung für jene, die sich für eine Lehre mit Matura entscheiden und auch MaturantInnen können als Technical Expert ihre Lehre in einem der ABV-Unternehmen absolvieren.

„Die bisherigen Erfolge des ‚ABV Metall’ sind der Beweis, dass sich Zusammenarbeit mit Weitblick lohnt. Das gesteigerte Interesse junger Menschen an technischen Berufen zeigt sich etwa in der Erhöhung der Bewerbungen und an den hervorragenden Berufsschul- und Lehrabschlussergebnissen, die bei der jährlichen Lehrlingsgala gefeiert werden. So arbeiten Weltfirmen in einem ‚Weltverbund’ erfolgreich zusammen“, betonen die Firmenverantwortlichen. Unternehmen, die sich auch für diese Verbundidee begeistern, sind herzlich willkommen – ebenso freuen sich die ABV-Betriebe über Bewerbungen für Lehrstellen in der Elektro-, Metalltechnik und Mechatronik (Kontaktdaten unter abv-metall.at). 

Direkt in den Beruf

Traditionell finden in der 2. Schulwoche an der Polytechnischen Schule Gratkorn die Tage der Wirtschaft statt.

Zu Beginn des neuen Schuljahres präsentierten sich heuer insgesamt 14 Firmen und Lehrbetriebe. In einer schülergerechten Atmosphäre wurden den Jugendlichen erstmals ein breites Angebot an möglichen Lehrberufen sowie die damit verbundenen notwendigen Qualifikationen näher gebracht. In überschaubaren Einheiten konnten die Lehrlingsverantwortlichen mit ihren möglichen zukünftigen Lehrlingen Kontakt aufnehmen. Die Tage der Wirtschaft waren sowohl für die neuen SchülerInnen als auch für die Lehrlingsausbildner und für das LehrerInnenteam ein toller Erfolg. 

Jetzt öffnet die PTS Gratkorn abermals die Schultore für den Tag der offenen Tür: Am 20. Dezember bietet die Schule Einblick in die angebotenen Fachbereiche, unter denen die zukünftigen SchülerInnen wählen können.

In einer vielseitigen spannenden Atmosphäre wird gezeigt, was die PTS Gratkorn mit dem einzigartigen Schulversuch „Ganzjährige Betriebspraxis“ alles zu bieten hat. Auch interessierte Eltern sind herzlichst willkommen. Übrigens: Wie das Schulsportgütesiegel in Silber beweist, spielt auch Sport eine große Rolle: Als autonomer Schwerpunkt wird Fußball angeboten, das Team der PTS Gratkorn nimmt regelmäßig am Poly Cup teil. 

Bildung lohnt sich

Weiterbildung bringt Fortschritt!

Die SPÖ Regionalorganisation Graz-Umgebung/Voitsberg hat mit ihrem Angebot an Bildungsund Fachseminaren für ihre FunktionärInnen einen Erfolg verbuchen können: Über 190 TeilnehmerInnen konnten im Herbst bei Seminaren begrüßt werden. Der zweite Teil der Seminarreihe läuft von Februar bis Juni 2017. Alle Seminare und Vorträge werden von Profis moderiert bzw. gehalten. Besonders für die GemeindemandatarInnen waren diese Fachseminare von großer Bedeutung, denn nur wer bestens ausgebildet ist, kann erfolgreiche Gemeindepolitik machen. „Wir möchten uns sowohl bei den Fachleuten als auch bei allen Interessierten recht herzlich bedanken“, so SPÖ Regionalgeschäftsführer Gerald Murlasits und Mitgliederreferent Werner Kristandl.

Weitere Informationen

  • Dieser Inhalt ist: Redaktioneller Beitrag
Letzte Änderung am Donnerstag, 24 November 2016 10:03

Das könnte Sie auch interessieren!