Graz-Umgebung macht GUSTmobil

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29 Gemeinden des Bezirks Graz-Umgebung setzen sich gemeinsam für die Verbesserung der Mobilität innerhalb der Region ein. Als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr wird mit „GUSTmobil“ sowohl die innerörtliche Erreichbarkeit ohne eigenen Pkw erleichtert als auch ein überregionaler Anschluss zu Bus und Bahn geschaffen.

„Jede Steirerin und jeder Steirer, egal ob arm oder reich, ob auf dem Land oder in der Stadt, muss die Möglichkeit haben, mobil zu sein. Auch bis ins hohe Alter und in jeder Region. Daher schaffen wir ganz gezielt und bedarfsorientiert Angebote, damit jeder Mensch in der Steiermark auch ohne eigenen PKW bis ins hohe Alter mobil bleiben kann. Auch das macht eine lebenswerte Steiermark aus und gibt den Menschen Sicherheit“, brachte es LH-Stellvertreter Michael Schickhofer auf den Punkt.

Und Verkehrslandesrat Anton Lang ergänzte: „Die Unterstützung des bestehenden Linien-ÖV-Angebotes hat für uns oberste Priorität. In Kombination mit `Mikro-ÖV´-Angeboten besteht die Chance, tagsüber gleichsam einen flächendeckenden ,1-Stunden-Takt‘ anzubieten.“ Mit „GUSTmobil“ ist nun das erste große, gemeindeübergreifende „Mikro-ÖV“-Projekt Realität. Im April 2016 wurde die Grazer ISTmobil GmbH vom Regionalmanagement Steirischer Zentralraum im Namen aller Gemeinden des Bezirkes Graz-Umgebung mit der Konzeption einer bezirksweiten Mikro-Mobilitätslösung beauftragt. Nach der einjährigen Konzept- und Abstimmungsphase gemeinsam mit dem Land Steiermark, dem Steirischen Verkehrsverbund, der Stadt Graz und den regionalen Verkehrsunternehmen haben sich 29 Gemeinden des Bezirks dazu entschieden, mit 1. Juli das bedarfsorientierte Anruf-Sammel-Taxi-System „GUSTmobil“ gemeinsam in Betrieb zu nehmen. Die Initiative für dieses Mobilitätsprojekt ging von den regionalen Abgeordneten LAbg. Renate Bauer und BR Ernst Gödl aus.

„Ich sehe den Mikro-ÖV als große Chance, Mobilität im Bezirk attraktiver zu gestalten. Mit GUSTmobil wird ein flexibles Angebot für verschiedene Zielgruppen wie etwa Familien ohne Zweitauto - speziell Frauen sind oft auf den ÖV angewiesen - sowie die ältere Generation in den Gemeinden geschaffen. Jene Menschen erhalten die Möglichkeit, den Arzt, das Kaufhaus, die Betreuungseinrichtung oder die Bushaltestelle unabhängig vom Pkw und ohne fremde Hilfe zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass für eine erfolgreiche Regionalentwicklung die Einführung eines entsprechenden Mikro-ÖV Systems notwendig ist“, so Renate Bauer. Mit dem Anruf-Sammel-Taxi GUSTmobil wird Mobilität abseits vom eigenen Auto möglich. Die Fahrgäste erreichen flexibel und mühelos über 1.800 gekennzeichnete Sammelhaltepunkte im Bedienungsgebiet, entlegene Ortsteile werden somit mit wichtigen Stationen wie Ärzten, Nahversorgern, Freizeiteinrichtungen und Gemeindeämtern verbunden.
Zusätzlich gewährleistet GUSTmobil den verlässlichen Anschluss zu Bus- und Bahnhaltestellen und ermöglicht zusammen mit dem öffentlichen Verkehr eine multimodale Mobilität in der Region sowie die direkte Anbindung der Landeshauptstadt Graz.

Ein attraktiv gestaltetes Tarifsystem und Betriebszeiten von früh morgens bis in die späten Abendstunden werden die Lücken des bestehenden öffentlichen Verkehrs optimal schließen.


Dr. Radner über China wie es die wenigsten kennen. (Foto: Ertl)

China ganz anders

In ein unbekanntes China abseits von Touristenströmen und Medienberichten führt ein Lichtbildervortrag am Dienstag, 18. Juli um 19.00 Uhr im Stift Rein. Hier lässt einer der erfahrensten Experten der Papierindustrie in eine chinesische Zellstofffabrik sowie auf Kultur, Land und Leute blicken.

Der europaweit anerkannte Papierexperte Dieter Radner  prägte als Geschäftsführer das moderne Erscheinungsbild von Sappi Gratkorn und brachte steirisches Papier Know-how zu Sappi North America.

In seiner Pension ist der Judendorfer ehrenamtlich im Auftrag von „Senior Expert Service“ im Einsatz, einer Vereinigung, die pensionierte Experten ähnlich einem Entwicklungshelfer in Schwellenländer entsendet. Im Stift Rein berichtet Radner über seine Eindrücke in Liuzhou, einer chinesischen Stadt in der Provinz Guangxi an der Grenze zu Vietnam. Hier fließen Radners Erfahrungen in eine veraltete Zellstofffabrik ein, die mit hochgiftigem Chlorgas, das in Österreich schon lange verboten ist, Zellstoff bleicht. Mit seiner Hilfe entsteht ein umweltfreundliches Verfahren, sinken die Arbeitsunfälle und steigt die Produktivität. Eine Konkurrenz zur europäischen Papierindustrie ist die Fabrik, die jährlich 60.000 Tonnen Zellstoff für den chinesischen Markt erzeugt, nicht.

Auch über Nanjing und die antiken Gärten der alten chinesischen Kaiserstadt, wo Radner als Referent von der Universität eingeladen war, berichtet er in seinem Lichtbildervortrag und lässt dabei auch in das moderne Shanghai blicken. Stift Rein dankt Dieter Radner, der sich für diesen Vortrag ehrenamtlich zur Verfügung stellt. Eintritt: freiwillige Spende.

Liuzhou, eine chinesische "Kleinstadt" mit 2. Mio Einwohnern im Smog. (Foto: Radner)

110 Jahre FF Werndorf

In Werndorf feierte die Feuerwehr ihr 110-jähriges Bestehen und die Inbetriebnahme eines neuen Ölschadensfahrzeuges.

Das Stützpunktfahrzeug  wurde vom Land finanziert und kommt bei allen Öl-Unfällen südlich von Graz zum Einsatz. „Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute gibt uns das Gefühl der Sicherheit“, betonte LAbg. Oliver Wieser, der gemeinsam mit Angelika Schaunig (Bezirkshauptmannschaft), OBR Gerhard Sampt und Bürgermeister Willi Rohrer beim Festakt verdienstvolle Feuerwehrleute auszeichnete.

Die Feuerwehr ist Tag und Nacht da, wenn man Sie braucht. Dafür dankt LAbg. Oliver Wieser. (Foto: Edith Ertl)

Werndorfs HBI Christian Cafuta erhielt für seine Verdienste als OBI bei der Betriebsfeuerwehr Roto Frank Kalsdorf das Verdienstkreuz in Bronze. Von der FF Wagnitz wurden Wolfgang und Walter Hödl, Andreas und Josef Hopfer, Peter Warmuth und Christian Barth, von der FF Werndorf Patrick Spari und von der FF Seiersberg Robert Stockner und Josef Romen geehrt.

Mit einer Ehrenurkunde zeichnete ABI Johann Bernhard HBI Franz
Moitz (FF Wagnitz) aus. Das neue Fahrzeug und die Feuerwehrleute segnete Diakon Peter Pinter, die musikalische Umrahmung kam von der Jugendkapelle Werndorf unter der Leitung von Kapellmeister Stefan Ullrich.

LH a.D. Franz Voves, interessierter Teilnehmer im Pausengespräch mit Kanzler Christian Kern. (Foto: Edith Ertl)

Auf neuen Wegen

In Graz fand der traditionelle Branchentreff der Papierindustrie statt. Der Fokus der Papierfachtagung lag dabei auf neuen Potenzialen jenseits der klassischen Papiererzeugung. Im Mittelpunkt der Fachvorträge standen die Holzfaser und ihre Vielseitigkeit. Als Festredner bekannten sich Bundeskanzler Christian Kern und LH Stellvertreter Michael Schickhofer  zur steirischen Industrie

In Graz fand der traditionelle Branchentreff der Papierindustrie statt. Der Fokus der Papierfachtagung lag dabei auf neuen Potenzialen jenseits der klassischen Papiererzeugung. Im Mittelpunkt der Fachvorträge standen die Holzfaser und ihre Vielseitigkeit. Als Festredner bekannten sich Bundeskanzler Christian Kern und LH Stellvertreter Michael Schickhofer  zur steirischen Industrie als „Biorefinery Engineering“ für 25 Studierende angeboten wird und nachwachsenden Rohstoff zum Thema macht.

In der Steiermark sichert die Papierindustrie 3.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet jährlich 1,4 Mrd. Euro Umsatz. Holz und Altpapier sind die wichtigsten Rohstoffe für die Papierherstellung. Jetzt blickt die Branche weit über den Tellerrand hinaus und erweitert ihre Produktvielfalt. Über  Faser und Lignin hinausgehend finden sich im Holz Inhaltsstoffe, die neue Nutzungsmöglichkeiten für die Zukunft eröffnen. Ein Konsortium der Papiergrößen Sappi, Heinzel, Norske Skog und Mondi forscht mit den steirischen Universitäten an einem Abfallprodukt der Papierindustrie. Aus der Lauge der Zellstoffproduktion sollen Rohstoffe fraktioniert und als „nachwachsendes Erdöl“ stofflich genutzt werden.

Christian Kern zeigte sich in seiner Festrede als guter Kenner der Branche: „Ich hatte früher mit Energie und dann mit Logistik zu tun. Ich kenne die Papierindustrie deshalb schon lange“, sagt der Bundeskanzler. Klar Stellung nahm er zur Ökostrompolitik, die seit Jahren von der  Papierindustrie als wettbewerbsverzerrend angeprangert wird.

Die Hausherren der Papierfachtung M. Oberhummer (Präsident Austropapier) und TU-Professor W. Bauer begrüßt Kanzler C. Kern und LH-Stv. M. Schickhofer. (Foto: Edith Ertl)

370 Mio. Euro Fördergelder fließen jährlich an die Betreiber von Biogas- und Biomasseanlagen, vornehmlich an 300 Betriebe aus dem Agrarkomplex. „Wir fördern hier aus Steuergeldern eine Kilowattstunde mit 14 Cent, die am Markt drei Cent kostet“, so der Kanzler, der einen Schlussstrich setzen will unter Förderungen, die nur eine Lobby bedienen. Die Papierindustrie nutze den Rohstoff Holz umfassend und entwickle daraus hochtechnologische Produkte, betonte LH Stellvertreter Michael Schickhofer. Bis zu sieben Mal können Holzfasern wiederverwendet werden, anders als beim Verbrennen von Holz kommt es in der Papierindustrie zur Mehrfachnutzung.

Hohe Symbolkraft

Mit der Fusionierung zur neuen Gemeinde Gratwein-Straßengel verloren auch die Wappen ihre Gültigkeit. Bürgermeister Harald Mulle nahm mit dem Gemeindevorstand, den Gemeinderäten und den Gemeindebediensteten erst die vordringlichen Aufgaben im Zusammengehen der vormals vier Gemeinden  in Angriff, ein neues Wappen musste zunächst einmal warten.

GR Martina Auer, LR Ursula Lackner, Bgm. Harald Mulle, NAbg. Karin Greiner und Vzbgm. Doris Dirnberger präsentieren das Wappen. (Foto: Edith Ertl)

Für die Präsentation des neuen Hoheitszeichens wählte man nun einen geschichtsträchtigen Ort: Das Wappen von Gratwein-Straßengel wurde beim Schlüsselfest im Stift Rein, das auch das Kirchenfest des gesamten Dekanats ist,  erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie das Dekanatsfest baut  auch das Wappen auf Einigkeit. Symbole aus allen vier früheren Wappen sind in das neue Hoheitszeichen eingeflossen. Auf grünem und blauem Grund sind der Engelskopf von Judendorf-Straßengel, der Bischofsstab von Eisbach-Rein, die Weintraube aus Gratwein und das Buchenblatt aus Gschnaidt zu sehen. „Hier ist viel Herzblut in die Gestaltung geflossen, das hohe Symbolkraft hat für das Zusammenwachsen und ein gemeinsames Miteinander in den Mittelpunkt stellt“, betonte LR Ursula Lackner in ihrer Festrede.

Hunderte Menschen aus der Region, feierten das Schlüsselfest im Stift Rein. (Foto: Edith Ertl)

Den Gedanken der Predigt von Dechant Paulus Kamper und seine Botschaft, nach vorne zu schauen, griff Bürgermeister Harald Mulle auf: „Im Wappen sind alle vier Ortsteile unabhängig von der Größe der Einwohnerzahl  gleichberechtigt dargestellt - wir schauen alle gemeinsam in die Zukunft“.

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  • Dieser Inhalt ist: Redaktioneller Beitrag
Letzte Änderung am Donnerstag, 28 September 2017 15:39

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